Grüne fordern Berücksichtigung von Windradstandorten bei der Wiederaufforstung am Winterstein
Wer in diesen Wochen am westlichen Hang des Wintersteines spazieren geht, erlebt eine verwüstete Waldlandschaft. Viele Hektar Wald sind völlig zerstört und die Forstarbeiter versuchen so viel Holz wie möglich zu retten. Die Ursachen liegen überwiegend in den Folgen des Klimawandels. Die jahrelange Trockenheit, der dadurch geförderte Borkenkäferbefall und die finale Zerstörung durch zunehmende Sturmereignisse sind Folgen des Klimawandels, und an einigen Stellen wird auch die nicht standortgemäße Baumartenwahl vergangener Jahrzehnte dafür förderlich gewesen sein.
Die Grünen Friedberg fordern neben der Verstärkung der Wiederaufforstungsbemühungen des Stadtwalds auch endlich die Errichtung eines Windparks auf dem Winterstein, womit auch Friedberg einen Beitrag zur langfristigen Minderung der CO2-Belastung und damit Bremsung des Klimawandels leisten kann. „Was wir jetzt an Baumverlusten erleben, ist weitaus schlimmer als alle Rodungen, die die Errichtung von Windrädern verursacht hätten“, so Bernd Stiller, umweltpolitischer Sprecher der Grünen. Und weiter: „Nachhaltig hilft dem Wald nur die Bekämpfung des Klimawandels z.B. durch Abschaltung von Kohle- und Gaskraftwerken und alternative Energiegewinnung durch Windkraft – und natürlich durch Energiesparen“.
Der Wald leidet unter dem Klimawandel. Sowohl der bundesweite Waldzustandserhebung 2019 als auch Kommunalwaldbericht des Fortamtes Weilrod zeigen, dass die Aufforstungen nicht ausreichen, um die Schäden durch Trockenheit, Sturmschäden und Borkenkäfer auszugleichen. Der hohe Ausstoß von Stickstoffverbindungen durch Kraftwerke, Industrie und Verkehr verschlimmert den Zustand der Bäume zusätzlich, so bestätigen es seit Jahren Studien, z.B. des Thünen-Institutes im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
„Bei der Aufforstung am Winterstein könnte schon jetzt berücksichtigt werden, dass in absehbarer Zukunft Windkrafträder auf dem Winterstein errichtet werden und Flächen für Zufahrtsstraßen zur Montage und die Standorte freigehalten werden. Durch zielgerichtete Aufforstung kann also vermieden werden, dass frisch angepflanzte Bäume den klimanotwendigen Windrädern weichen müssen“, so Bernd Stiller.
Das zuständige Forstamt Weilrod hat die Stadt schon auf Fördermöglichkeiten, die zur Aufforstung des Waldes beantragt werden können, hingewiesen. Die Grünen unterstützen den Vorschlag und erwarten vom Magistrat bereits zur nächsten Stadtverordnetenversammlung eine entsprechende Vorlage.