GRÜNE wollen Umlegung der B275 prüfen lassen
Friedberg soll wieder mehr Gestaltungsmöglichkeiten über seine innerstädtischen Straßen bekommen. Die Bundesstraße 275 soll aus dem Stadtgebiet raus und auf einen alternativen bereits bestehenden Straßenabschnitt verlaufen.
„In Fauerbach, das ja sehr stark geprägt ist durch die B275, könnte beispielsweise der Knotenpunkt an der Metzgerei Herold völlig neu und wesentlich sicherer gestaltet werden.“, betont Dr.-Ing. Nicholas Hollmann, Fraktionsmitglied der GRÜNEN. „Auch eine zweite Anbindung des neuen Wohngebiets ‚Alte Zuckerfabrik‘ über die Fritz-Reuter-Straße wäre plötzlich machbar.“, so die Überzeugung von Nicholas Hollmann.
Das wurde von fast allen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung bereits gefordert, um die sehr kritische Verkehrssituation an der KITA Rübenburg zu entschärfen; ist aber zur Zeit wegen der B275 nicht umzusetzen.„Fast die gesamte Hauptstraße in Fauerbach wird an Lebensqualität gewinnen.“, ist sich Bernd Stiller sicher, denn auch die Verkehrsbelastung wird zurückgehen.
„Ein weiterer Vorteil“, meint Markus Fenske, Vorstandsmitglied der Friedberger GRÜNEN, „der sich durch eine Umlegung ergeben wird, ist die Möglichkeit Verkehrsflächen im Bereich der Schulen sicherer zu machen. Dies gilt insbesondere für die Schulen, die zur Zeit noch an der Bundesstraße liegen, wie die Grundschule Fauerbach, die Adolf-Reichwein-Schule und die Johannes-Vatter-Schule.
Wird die Fahrbahnbreite verkleinert, entsteht mehr Platz für Rad- und Fußwege. Dadurch kann das vorhandene Gefahrenpotential der Schulwege deutlich entschärft werden.
Die Idee die B275 aus dem Stadtgebiet zu verlagern ist nicht neu, allerdings haben sich durch den Ausbau der B3 die Rahmenbedingungen grundlegend geändert. Inzwischen führt die B3 in Richtung Karben direkt am Gewerbegebiet Süd vorbei und könnte womöglich Ausgangspunkt für eine alternative Anbindung der B275 sein. „Wir wollen in Friedberg ja keine neuen Straßen bauen.“ betont Bernd Stiller, Verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN in Friedberg. „Insofern wäre diese Variante sehr charmant.“ Die B275 würde am Stadtrand über die Freseniusstraße durch das Gewerbegebiet Süd geführt und käme an der Görbelheimer Hohl wieder auf die jetzige B275. Diese Streckeabschnitt wurde ja auch bereits als Umleitung der B275 genutzt.
Die Bundesstraße könnte also auf bereits bestehenden Straßen umgeleitet werden und würde fast vollständig aus dem Stadtgebiet verschwinden.Die Vorteile für die Stadt wären enorm: Durch die Umlegung bekommt die Stadt einen viel größeren Gestaltungsspielraum. Was bei einer Bundesstraßen nicht erlaubt ist, kann bei einer Straße, die in die Zuständigkeit der Stadt fällt, ohne weiteres umgesetzt werden.
Moderne Navigationsgeräte richten sich bei der Routensuche auch nach dem Verlauf von Bundesstraßen und werden viele Verkehrsteilnehmer aus der Innenstadt und aus Fauerbach heraushalten.
Die Bahn plant bereits mit Beteiligung der Stadt die Verbreiterung der Bahnunterführung. „Es muss geprüft werden, ob das für eine Bundesstraße ausreicht“, stellt Nicholas Hollmann fest, „damit wir diese Chance nicht wieder verpassen.“