Der direkte Weg zwischen Friedberg und Florstadt – die Bundesstraße 275 ohne Radweg – ist für Fahrradfahrer, die vor allem aus beruflichen Gründen eine schnelle Möglichkeit auf dem Weg nach Friedberg suchen, lebensgefährlich. Alternative Wege sind wesentlich länger und beschwerlicher und damit für diesen Personenkreis unzumutbar.
Lückenschluss im Radwegenetz
Die GRÜNEN in beiden Orten nehmen sich diesem Lückenschluss an, der nicht nur zur Verkehrssicherheit beiträgt, sondern auch unter Umweltgesichtspunkten zum Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad motiviert. Dazu Gerhard Salz aus Florstadt: „Über den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Strengmann-Kuhn haben wir bereits eine Anfrage an das Bundesverkehrsministerium gerichtet. Darin wird eine eingehende Prüfung bis Ende 2020 zugesagt. Im Radwegeplan des Wetteraukreises ist dieser Lückenschluss mit einer sehr hohen Priorität versehen.“ Bernd Stiller aus Friedberg ergänzt: „Wir erwarten hier einen konkreten Planungsauftrag seitens des Bundes an die Hessische Straßenbauverwaltung!“
Sowohl die nördliche Variante über Bauernheim als auch die südliche Variante über Wickstadt sind nicht nur länger, sondern auch mit dem Befahren von Straßen verbunden. Bei der südlichen Variante kommen erschwerend erhebliche Steigungsabschnitte hinzu. Dabei müsste man doch nur ein Stück Fahrradweg von ca. 5 km entlang der Bundesstraße B 275 ergänzen und die außerorts existierende Lücke zwischen Ranstadt und Friedberg wäre geschlossen. Zwischen Ranstadt und Nieder-Florstadt sowie zwischen Ossenheim und Fauerbach existieren bereits außerörtliche Radwegeverbindung bzw. straßenbegleitende Radwege.
In beiden Städten wird sich demnächst das Stadtparlament mit diesem Radweg beschäftigen. Die GRÜNEN sind der Auffassung, dass Gremienbeschlüsse bei solchen Entscheidungen immer gut sind und das Verfahren beschleunigen können. Diesbezügliche Initiativen der Stadtverwaltungen und der Magistrate sollen hierdurch nicht geschmälert werden.
Am vergangenen Sonntag haben sich Interessierte aus Friedberg und aus Florstadt am Ortseingang von Nieder-Florstadt getroffen und sind ein Stück der Bundesstraße mit dem Rad entlang gefahren. Vor einigen Jahren wurde hier ein Florstädter bereits angefahren und schwer verletzt. Conni Kosch aus Florstadt: „Ich fahre diese Strecke beruflich fast täglich mit dem Fahrrad. Die gefährlichen Situationen nehmen dabei ständig zu. Es wird viel zu schnell gefahren und die Abstände beim Überholen werden nicht eingehalten. In den letzten Jahren hat der Autoverkehr durch neue Wohn- und Gewerbesiedlungen um Florstadt herum sehr zugenommen, so dass das Befahren der Bundesstraße mit dem Fahrrad immer gefährlicher wird. Ein Radweg wäre hier die richtige Lösung.“
Die Wegeführung könnte auf der Nordseite oder südlich der B 275 erfolgen. In Ossenheim kann eine Umgehung der B 275 nur südlich erfolgen, Problem dabei ist die Überquerung der Bundesstraße beim Bürgerhaus in Ossenheim. Auch in Richtung Florstadt wäre eine südliche Variante interessant, da man bestehende Wirtschaftswege vor Florstadt einbeziehen und auch durch Florstadt unabhängig von der Bundesstraße fahren könnte. Die nördliche Variante müsste in Ossenheim auf der B 275 erfolgen und auch im folgenden Abschnitt direkt entlang der Bundesstraße neu gebaut werden.