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Radsafari

Fahrradfahren in Friedberg, alles anders als eine Selbstverständlichkeit. Wer auf den Straßen unserer Stadt unterwegs ist, muss sich auskennen, Schleichwege nutzen um Gefahrenstellen zu umfahren. Die Beschilderung wechselt oft und es gibt wohl keinen Typ von Fahrradweg, der in Friedberg nicht ausprobiert wurde. Alleine auf der Hauptachse von Süden nach Norden kann man einiges erleben, wenn man sich den Radweg genauer anschaut.

Am Sonntag, 25.Oktober wollen wir uns um 14 Uhr auf Radsafari begeben, beginnend vom Elvis-Presley-Kreisel vor der Kaserne, in der mal tausende neue Stadtbürger wohnen sollen. Entlang der Frankfurter Straße / Kaiserstraße bis zur Burg werden wir unsere Beobachtung als Fahrradfahrer feststellen. Jeder bringe sein eigenes Gefährt mit, Teilnahme ist kostenfrei und auf eigene Gefahr.

Anschließend werden in der Burg die Erfahrungen bei einer Tasse Kaffee diskutiert (Bitte Tasse mitbringen)

Warum „geschützte Radwege“?

In der letzten Stadtverordnetenversammlung haben wir Grüne für die Frankfurter Straße einen „geschützten Radweg“ beantragt.

Was ist das? Warum „geschützt“?

Gute Radwege sollten getrennt vom Bürgersteig sein, um Fußgänger nicht zu gefährden. RadfahrerInnen sollten aber auch vor den Autos geschützt werden, durch Poller oder ähnliche Abtrennungen.

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Striche malen reicht nicht

Um die Verkehrssituation für Fahrradfahrer in Friedberg zu verbessern reicht es nicht aus, Striche auf die Fahrbahn zu malen. Der Bürgermeister folgt damit nur der Empfehlung des ADFCs aus dem Jahre 2009, die bereits mehrfach im Ausschuss Energie Wirtschaft und Verkehr diskutiert wurde. Neu ist also die Idee nicht. In einer Unfallstudie hatte man festgestellt, dass die Sicherheit erhöht werden kann, wenn der Fahrradverkehr nicht mehr auf separaten Fahrradwegen geführt, sondern auf der Straße mit dem Autoverkehr zusammengelegt wird. Das erhöht die Wahrnehmung beider Verkehrsteilnehmer.

„Die Attraktivität des Fahrradverkehrs in Friedberg wird aber dadurch nicht erhöht. Ziel muss es sein, dass für die wesentlichen Wege innerhalb der Stadt ohne Auto machbar sind, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus“, erläutert Bernd Stiller, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion in Friedberg.

Die Grünen hatten bereits 2013 einen Antrag zur Nahmobilität eingebracht, um dem Vorrang des Autos in Friedberger Straßen ein Ende zu bereiten. Markus Fenske, Magistratsmitglied der Grünen Friedberg, ergänzt: „Mit breiten Bürgersteigen und nahen Bushaltestellen ebenso mit attraktiven Fahrradwegen und entsprechenden Abstellplätzen muss Friedberg so attraktiv sein, dass man nicht das Auto nimmt um sich innerorts zu bewegen.“

Bereits die „Lokale Agenda 21“-Gruppe hatte Handlungsbedarf bei den Fahrradwegen aufgezeigt und 2001 der Stadt Friedberg zur Bearbeitung vorgelegt. Ansätze gibt es genug. Ortskundige Fahrradfahrer kennen die autofreien Nord-Süd-Verbindungen über die Seewiese oder durch die Altstadt verlängert durch die Bismarckstraße. Eine verbesserte Beschilderung und Entschärfung der Brennpunkte würde mehr Fahrradfahrer motivieren, das Fahrrad zu nutzen. Verschiedene Vorschläge der Grünen zur Öffnung von Einbahnstraßen und der Einführung von Fahrradstraßen wurden nicht aufgenommen. Vergeblich erwartet man konkrete Planungen für Standorte von Fahradabstellanlagen, z.B. auf der Seewiese. Im Verkehrs-Ausschuss wurde schnell deutlich, dass kein Wille im Magistrat vorliegt Vorschläge aufzunehmen, weshalb 2015 bereits ein Fahrradkonzept fraktionsübergreifend gefordert wurde, das jetzt im Haushalt 2017 geplant ist.

Eine attraktive Stadt mit einem modernen Verkehrskonzept begeistert nicht nur Neubürger sondern unterstützt auch die Ansiedlung von Gewerbe und Handel. Weiße Streifen auf dem Asphalt sind ein längst überfälliger Anfang. Friedberg hat durch jahrelange Untätigkeit nicht nur bei diesem Thema Nachholbedarf.